Der Leitzins ist weiter auf einem historischen Tief. Die Festgeldzinsen bereits seit Jahren niedrig. Viele Sparer dürften sich deshalb die Frage stellen, wohin mit ihrem Geld. Festgeld ist nach wie vor ein wichtiger Anker der Geldanlage. Auch wenn die Zinsen niedrig bis sehr niedrig sind. Die wichtigste Frage ist deshalb, welches der richtige Zeitpunkt dafür ist, eine Festgeldanlage zu eröffnen.
Die Antwort darauf ist schwer, und einfach zugleich. DEN richtigen Zeitpunkt gibt es beim Festgeld eröffnen nicht. Oder besser gesagt, nicht mehr. Inzwischen setzen immer wieder Banken einen Gegentrend zur jahrelangen Phase der Zinssenkungen. Statt die Zinsen weiter zu senken, erhöhen sie die Zinsen für ihre Festgeldkonten sogar.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Sparer stehen vor wichtigen Entscheidungen
- 2 Bei der Festgeldanlage keine zu langen Anlagezeiträume wählen
- 3 Niedrig verzinste Festgeldanlage rechtzeitig kündigen
- 4 Bei der Festgeldanlage nicht alles auf eine Karte setzen!
- 5 An keiner Bank festkleben
- 6 Alternativen zur Festgeldanlage: Offen sein für andere Anlagearten!
- 7 Fazit: Festgeld Zinsentwicklung regelmäßig im Auge behalten!
Sparer stehen vor wichtigen Entscheidungen
Bei Festgeldanlagen ist der richtige Zeitpunkt wichtig. Aber dieser kann je nach Bank ganz anders sein. In diesen Monaten ist das Niveau beim Festgeld niedrig. Doch es gibt keinen einhelligen Trend bei den Zinsen. Es gibt Banke, die senken ihre Zinsen. Andere Banken erhöhen sie. Für den einzelnen Sparer bedeutet dies, immer wieder vor wichtigen Entscheidungen zu stehen.
Und diese Entscheidungen schließen es auch ein, über den Tellerrand deutscher Banken und ihrer Festgeldkonten zu blicken. In Deutschland sind die Festgeldzinsen allgemein eher als niedrig bis sehr niedrig zu betrachten. Wer noch halbwegs passable Zinsen für sein Festgeld haben möchte, der muss den Blick über die Grenzen wagen. Plattformen wie SAVEDO, WeltSparen und ZINSPILOT bieten die Eröffnung von Festgeldkonten bei zahlreichen ausländischen Banken an.
Anders als hier in Deutschland können sich die Angebote zum Teil sehr sehen lassen. Da gibt es dann tatsächlich noch merkliche Zinsen für das Festgeld. Und nicht nur Kleckerzinsen, die weit entfernt davon sind, die Inflationsrate zu decken.
Bei der Festgeldanlage keine zu langen Anlagezeiträume wählen
Wir leben nach wie vor in einer Zeit der niedrigen Zinsen. Dies dürfte sich auch so schnell nicht ändern. Aber: zu lange Festgeldanlagen sind vielleicht nicht gerade das Beste. Wer jetzt ein Festgeldkonto für 5 Jahre oder eine Festgeldanlage 10 Jahre zu den aktuell niedrigen Zinsen eröffnet. Der ärgert sich möglicherweise in ein paar Jahren richtig. Zwar wird der Leitzins so schnell nicht wieder steigen. Aber auf lange Sicht dürfte sich da wieder etwas tun. Länger als maximal 3 Jahre ist ein Festgeldkonto im Moment wohl eher nicht geeignet.
Hier ist es natürlich wieder die Entscheidung des einzelnen Sparers oder Anlegers, wohin für ihn die Reise hingegen soll. Wer einfach sein Geld halbwegs sicher anlegen möchte, die Zinsen aber weniger wichtig sind, der kann natürlich auch ein Festgeldkonto für 10 Jahre eröffnen. Aber wer auf mittlere Sicht wieder wenigstens zum Teil von den Zinsen leben will, sollte bei seiner Festgeldanlage ein vielleicht langsameres Händchen bewahren. Und doch lieber von kürzerem Zeitraum zu kürzerem Zeitraum gehen. Vielleicht sind eine Festgeldanlage ein Jahr oder bis eben maximal drei Jahre die bessere Wahl, anstatt einer möglichst langen Anlagedauer.
Niedrig verzinste Festgeldanlage rechtzeitig kündigen
Beim Festgeld können die Konditionen je nach Bank ganz unterschiedlich sein. Nicht jedes Festgeld läuft zum Ende der Anlagedauer auch direkt aus. Nicht wenige Banken haben in ihren Festgeldkonditionen festgeschrieben, dass die Festgeldanlage automatisch verlängert wird. Insofern sie nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gekündigt wird.
Bei der Eröffnung eines Festgeldkontos sollte hierauf unbedingt geachtet werden. Gerade in Zeiten niedriger Festgeldzinsen kann die automatische Verlängerung lang laufender Festgelder unter dem Strich zu hohen Zinsverlusten führen. Da ist es dann vielleicht besser, sich das Geld auszahlen zu lassen, und erst einmal für einen kürzeren Zeitraum auf einem anderen Festgeldkonto anzulegen. Es ist auch möglich, einen Teil des Geldes zwischenzeitlich auf einem (halbwegs) gut verzinsten Tagesgeldkonto zu parken. Zumindest so lange, bis eine Festgeldanlage gefunden ist, die sich von den Zinsen her wieder so richtig lohnt.
Bei der Festgeldanlage nicht alles auf eine Karte setzen!
Alles Festgeld auf eine einzige Bank bringen, aber zu unterschiedlichen Laufzeiten anlegen? Dies halte ich dann doch für weniger empfehlenswert. Eine gute Verteilung der eigenen Festgeldanlagen auf mehrere Banken halte ich für die bessere Wahl. So kann sich ein Sparer sicherer sein, dass das Geld nicht auf einmal alles weg ist, wenn die Bank pleite geht. Zwar unterliegen Festgeldanlagen innerhalb der EU der Einlagensicherung. Aber: wird bei einer Bank mehr Geld angelegt, als über die Einlagensicherung abgesichert ist, ist der Rest trotzdem flöten. Deshalb am besten das Festgeld auf mehrere Banken, und in mehreren EU-Ländern verteilen. Derzeit gibt es bei einigen Banken im europäischen Ausland bessere Festgeldzinsen als in Deutschland. Dies kann man sich als Sparer durchaus zu eigen machen, und von den hohen Zinsen profitieren.
An keiner Bank festkleben
Eine Bank, die jahrelang gute Zinsen für das Festgeld angeboten hat, macht dies nicht automatisch immer. Wie für das Tagesgeld, so gilt auch für das Festgeldkonto: nicht an einer Bank festzukleben, sondern sich regelmäßig in Sachen Zinsen auf dem Laufenden zu halten!
Dies gilt auch für die Sparer, die seit Jahren und Jahrzehnten ihr Geld nur bei ihrer Hausbank anlegen. Es gilt gerade in Zeiten niedriger Zinsen, den Blick über den Tellerrand zu wagen, und sich nach besser verzinsten Angeboten umzusehen.
Alternativen zur Festgeldanlage: Offen sein für andere Anlagearten!
Tagesgeld und Festgeld allein macht noch keinen guten Ertrag. Deshalb sollten Sparer, egal ob Großanleger oder Kleinsparer, die Augen immer offen halten. Eine gute Verteilung der eigenen Ersparnisse auf mehrere Konten und Anlagemöglichkeiten ist der wichtigste Punkt. Alles auf ein Konto setzen, ist eher nicht zu empfehlen. Alles auf eine einzige Anlageart zu setzen, auch nicht. Deshalb sollten die Fühler auch nach anderen Anlageformen ausgestreckt werden als allein nach Tagesgeldkonten und Festgeldanlagen. Aktien sind hier eine Möglichkeit. Das Fondssparen eine andere. Gold ist auch immer wieder interessant für den einen oder anderen. Wer richtig risikoreich investieren möchte, kann z.B. in Kryptowährungen wie den Bitcoin investieren.
Fazit: Festgeld Zinsentwicklung regelmäßig im Auge behalten!
Auch wenn der Leitzins der Orientierungspunkt für Zinsen von Tagesgeldkonten und Festgeldanlagen ist. Eine Bewegung wird es nach oben und unten auch dann geben, wenn der Leitzinssatz stabil bleibt. Dies hängt auch davon ab, wie die Banken selbst ihre Zinsen festlegen. Deshalb gibt es auch in Zeiten sehr niedriger Zinsen plötzlich steigende Festgeldzinsen bei der einen oder anderen Bank. Diese Angebote gilt es natürlich zu finden: Festgeldrechner können hierbei helfen. Die Zinsentwicklung beim Festgeld kann so vielleicht mit am besten regelmäßig betrachtet werden. Aber: Dem Festgeldvergleich ist es, wie dem Tagesgeldvergleich, zu eigen, dass niemals alle angebotenen Festgeldkonten und Tagesgelder abgebildet werden können in einem solchen Rechner. Deshalb sollte man die Augen vielleicht nicht auf einen einzigen Vergleichsrechner richten, sondern den eigenen Fokus auf mindestens zwei unterschiedliche Anbieter für Festgeldrechner richten.
6 Gedanken zu “Der richtige Zeitpunkt für die Festgeldanlage”
Kommentare sind geschlossen.