In diesen Zeiten stellen sich viele Menschen die Frage nach dem Sinn des Sparens. Die Zinsen für Spareinlagen sind niedrig, liegen teilweise sogar bei null Prozent. Je nach Bank und Sparform ist die Verzinsung sogar ins Negative gerutscht. Macht Sparen da wirklich noch Sinn? Oder ist nicht Konsum das, was nach der großen Finanzkrise, deren Folgen wir immer noch spüren durch die niedrigen Sparzinsen, das, was zählt?
Der berühmte Notgroschen
Geld auf die hohe Kante legen nur wegen hoher Zinsen? Das war es nicht, was schon vor vielen Jahrzehnten die Menschen dazu bewegt hat, Geld beiseite zu legen. Es ging nicht darum, eine möglichst hohe Rendite herauszuschlagen. Der Grund für das Sparen war der berühmte Notgroschen. Das Geld beiseite zu legen in guten Zeiten, um in schlechten Zeiten immer noch etwas zu haben. Das war der Sinn des Sparens, und diesen hat er bis heute nicht verloren.
Auf die fetten Jahre folgen die mageren…
Viele von uns kennen das. Unser Leben hat einen Lauf, wir verdienen gut, und haben genug Geld, um reichlich davon auszugeben. Diese fetten Jahren bringen uns oft dazu, nur noch an den Konsum zu denken, nicht aber daran, dass die Zeiten auch wieder schlechter werden könnten.
Legen wir dann kein Geld zurück, stecken wir keinen Notgroschen unter die Matratze oder ins den Kleiderschrank, werden uns die mageren Jahre überrollen. Dann werden wir in schlechten Zeiten, in denen das Geld knapper ist als früher, kaum wissen, wie wir leben sollen.
Sparen macht immer noch Sinn
Wer in den „fetten Jahren“ Geld beiseite legt, den werden finanzielle Engpässe durch Krankheit und Arbeitslosigkeit weniger hart treffen als den, der das Sparen vergessen hat. „Spare in der Zeit, so hast Du in der Not“. So altbacken dieses Sprichwort klingt, so sehr gilt es auch heute noch.
Geld zurücklegen, einen Notgroschen auf die hohe Kante legen. Genau das tut uns in den guten Jahren, in denen wir mehr verdienen als wir brauchen, nicht weh. In den schlechten Zeiten ist es genau das, was uns vielleicht über Wasser hält. Wenn wir weniger verdienen, und es in allem knapper wird. Dann freuen wir uns darüber, dass wir in den fetten Jahren daran gedacht haben, für die mageren Jahre etwas auf die Seite zu legen. Da, als es uns nicht wehtat, sorgt es dann dafür, dass die weniger guten Jahre uns weniger weh tun.
Monatlich einen kleinen Betrag auf die Seite legen
Für das Sparen gibt es mehrere Möglichkeiten. Das eine ist es, monatlich einen bestimmten Betrag auf die Seite zu legen. Dies muss nicht viel sein, da reichen schon ein paar Euro aus. Später kann das angesparte Geld dazu genutzt werden, durch die hohe Nebenkostennachzahlung den eigenen Geldbeutel weniger belastet zu zu wissen. Dadurch ist Geld da, wenn das Auto kaputtgeht, oder dringend eine neue Waschmaschine her muss. Oder es kann als Taschengeld im nächsten Urlaub genutzt werden, ein zusätzliches Bonbon, das dem Sparen einen positiven Beigeschmack verleiht.
Pfandgeld in die Sparbüchse werfen
Wir alle ärgern uns nur zu gerne über den ganzen Aufwand, den die Rückgabe von Pfandflaschen macht. Doch wir können daraus auch etwas Gutes für uns machen, in dem wir das Geld aus den Pfandbons in die Sparbüchse werfen. Im Laufe der Monate kann so ein hübsches kleines Sümmchen entstehen. Dies kann dann auf einem Sparkonto oder auf einem einem Tagesgeldkonto angelegt werden. Oder für etwas Schönes ausgegeben werden, wie beispielsweise ein schönes Essen zu zweit, oder einen Kinobesuch mit allem Drum und Dran.
Einnahmen außer der Reihe als Notgroschen zurücklegen
Neben dem monatlichen Sparen, und dem beiseite legen von Pfandgeld können auch Einmalbeträge auf die Seite gelegt werden. Dies können Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld sein. Oder das Geld, das für Überstunden ausgezahlt wird. Auch Geld, das aus Erbschaften kommt, kann so auf die hohe Kante gelegt, anstatt ausgegeben werden.
Wer in der Zeit spart…
… der hat in der Not. Der hat für die schlechten Zeiten seines Lebens in den guten Zeiten eine Rücklage geschaffen. Vielleicht mag Sparen altbacken klingen für den einen oder die andere, aber der berühmte Notgroschen ist nach wie vor das, was er immer war: eine Rücklage in fetten Jahren, um in den mageren über die Runden zu kommen.
Das Prinzip ist ähnlich dem Einkochen und Einlagern von Obst und Gemüse von Frühling bis Herbst, um im Winter immer noch genug zu Essen zu haben. Der Notgroschen ist eine Krisenvorsorge, die jeder für sich selbst aufbauen kann. Wer dabei nicht nur auf Geld setzen möchte, der kann auch in Sachwerte wie Gold und Silber investieren. Dabei ist zwar das Risiko von starken Wertschwankungen gegeben, aber der Wert geht nie ganz verloren, aufgrund des reinen Materialwerts der Edelmetalle.